Die Forderungen an die Politik
Hassdelikte gegen queere Menschen sind leider noch immer Realität: Im Jahr 2020 wurden der LGBT+ Helpline 61 Fälle von Anfeindungen und Angriffe auf queere Personen gemeldet – mehr als ein Fall pro Woche! Und dabei wird nur ein kleiner Teil dieser Hate Crimes tatsächlich gemeldet, in Realität sind es leider noch viel mehr Fälle von verbaler und physischer Gewalt.
Das Problem: Hate Crimes können zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen bei den Opfern führen. Und sie treffen die gesamte Community: Sie führen dazu, dass sich queere Personen weniger sichtbar und selbstbestimmt in der Öffentlichkeit bewegen können.
Die queere Community fordert deshalb die Politik auf, zu handeln.
Dabei stehen drei Bereiche im Fokus:
Nationale Meldestelle
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Hassdelikte gegen queere Personen werden zurzeit nicht national erfasst. So fehlt es momentan an spezifischem Wissen über das Ausmass von Hate Crimes. Doch wenn wir mehr über Delikte wissen, können bessere Strategien zur Prävention entwickelt werden. Bei der nationalen Meldestelle soll zudem professionelle Unterstützung und Beratung für die Opfer von queerfeindlicher Gewalt angeboten werden.
Aus- und Weiterbildung von Strafverfolgungsbehörden
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Die wenigsten Hate Crimes werden zur Anzeige gebracht. Grund dafür sind die Angst vor den Folgen, schlechte Erfolgschancen, Beweisprobleme, der grosse Aufwand und Scham. Um zumindest einige dieser Gründe zu reduzieren, sollen Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichte sowie weitere juristische Fachpersonen in diesem Bereich weitergebildet und sensibilisiert werden.
Nachhaltige Aufklärung
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Queerfeindlichkeit betrifft nicht nur die Community, sondern die ganze Gesellschaft. Zivilcourage und Engagement verschiedener Akteur*innen sind für die Prävention von Hasstaten zentral. Schulen sollen dazu verpflichtet werden, als breite Präventionsmassnahme umfassend über queere Themen aufzuklären.